Freitag, 24. Oktober 2008

Beijing! - und was sonst noch so alles passiert ist

aus zeitmangel gibt es mal wieder eine zusammenfassung über 2 wochen ... 对不起 [duibuqi]!

empfang im deutschen generalkonsulat - zurück im reich der riesen

nachdem also am 3.10. nichts passiert ist, und das konsolat sogar noch geschlossen war (die botschaft im übrigen auch, wie wir dann später erfahren haben ...), gab es dann doch noch eine feier zum tag der deutschen einheit, nur ahlt erst am 6.10.
ich hatte mir davon erhofft, dass wir dort manager kennen lernen können, da die meisten deutschen in shanghai wahrscheinlich aus der wirtschaft kommen. ero haben wir uns schick gemacht (konservatives chick ...) und unsere frisch gedruckten visitenkarten eingepackt.
die veranstaltung sollte im 'madisson'-hotel in der französischen konzession statt finden - zumindest hatten wir das so vertsanden. dass es am ande in 'radison'-hotel war, hat die suche danach nicht gerade erleichtert ... genau genommen war der gesamte hinweg sehr chaotisch. als sparsame studenten hatten wir uns überlegt, dass wir doch lieber mit der metro als mit dem taxi hinfahren. wir hatten aber irgendwie ignoriert, dass wir zur absoluten rushhour unterwegs sind und auch noch am peoples square (人民广场 [renminguangchang]) umsteigen, und an diesem tag war es besonders voll ... dann haben wir aus gewissen gründen das hotel nicht gefunden. wir hatten nur den - richtigen - namen von der straße, aber nicht die hausnummer. die straße musste man erst mal finden, und dann war sie auch mal wieder extrem lang und das hotel am anderen ende. dabei haben wir mal wieder einen armen chinesen verwirrt, der dann ein ganzes stück mit gekommen ist und immer andere leute unterwegs nach dem 'madisson'-hotel gefragt hat :'( - was dann keine sau kannte ...
mit reichlich verspätung, aber definitiv nicht als die letzten sind wir dann am ende doch noch irgendwie dort angekommen (andere menschen waren schlauer und sind mit dem taxi und einer richtigen adresse sofort angekommen).
der empfang in dem hotel war schon mal ein vorgeschmack auf alles weitere: die leiter des konsulats standen in reihe und haben jeden einzelnen begrüßt - und dass waren viele, sehr viele - und das auch noch mit namen und "schön sie wieder zu sehen her XYZ". entsprechend herzlich ist unsere begrüßung ausgefallen. und auch an sonsten kann man den ganzen abend zusammen fassen mitt dem satz: 'man kannte sich.' als kleine studenten, die gerade mal einen monat in shanghai sind, haben wir uns dort ziemlich fehl am platz gefühlt. im großen und ganzen war das für uns ein klassentreffen, weil auch unsere zwickauer kommilitonen, die an der donghua studieren, da waren, und viele andere studenten von der tongji. insgesamt bin ich an dem abend 2 visitenkarten los geworden: eine an connü und eine an jenny :'( - und ich habe viel kuchen gegessen, teils weil das essen kostenlos war (deutsches essen, aber eher enttäuschend, weil es keine typischen deutschen gerichte gab, sondern eher ein paar einzelne, klischeehafte sachen), und teils aus frust.
es war irgendwie komisch, dass auf einmal alle wieder deutsch gesprochen haben. irgendwie bin ich schon total auf englisch eingestellt, wenn ich westler sehe. und auch ansonsten war der ganze abend erfüllt von deutschen mentalität - der besseren gesellschaft - alles in allem eher negativ ... (btw: an dem abend war auch gerhard schröder auf dem empfang. ich hab ihn nicht gesehen, aber ein paar von uns haben photos mit ihm gemacht.)

deutsches essen: eierkuchen :)

an so ziemlich jeder straßenecke bekommt man hier eierkuchen, alle möglichen arten, aber immer herzhaft gefüllt. als wir unseren sprachpartnern von süßen eierkuchen erzählt haben, sind sie sofort neugierig geworden. also haben wir (sabrina, karo und ich), beschlossen selber welche zu machen und zum essen einzuladen. wir hatten die hoffnung, die entsprechenden zutaten bei metro zu bekommen (gibt's hier auch, hat auch großverbraucherabpackungen, ist aber offen für alle). hat nach einigem suchen auch fast geklappt. allerdings gab es ausgerechnet den apfelmus nicht :S - stattdessen haben wir apfelmarmelade, andere marmelade und nusspli (zum ärger der anderen gab es kein nutella ...) genommen.
kochtopf und eine pfanne hatten wir schon vorher im carrefour (chinesisch: 家乐福 [jialefu]) gekauft. wir hatten die billigste pfanne genommen - und dass hat man auch sofort gemerkt ...
gekocht haben wir übrigens in der "küche" im wohnheim - gibt es auf jeder etage. sieht aber nicht gerade einladend aus. mal abgesehen davon besteht sie lediglich aus einem kleinen gaskocher mit 2 platten und einer spüle. für eierkuchen hat das gereicht, aber da an dem abend noh 2 andere kochen wollten, war's ganz schön eng.
im großen und ganzen, denke ich, dass unsere eierkuchenkreation nicht so toll angekommen ist ... (übrig geblieben sind mir davon ca. 2kg mehl und wegwerfgeschirr für 100 leute - die kleinsten packungen für großverbraucher ...)

endlich: BEIJING!!

wie sich herausgestellt hat, hat die kurze anmeldefrist und die aussicht x stunden zug zu fahren, doch die meisten abegeschreckt, so dass nur sabrina, ich und sebastian, ein deutscher (klar, wenn er vom daad eingeladen wird ...) übrig geblieben sind. wir haben uns dann zu dritt ein ticket hinzu und zu zweit ein ticket rückzu geholt (sebastian wollte länger bleiben).
bei der gelegenheit haben wir erfahren, dass man theoretisch sogar in unserem wohnheim zug- und flugtickets holen kann. hat aber bei uns nicht funktioniert, weil der entsprechende verantwortliche gerde nicht da war. ergo haben wir unsere tickets wieder beim bahnhof geholt. diesmal sind wir mit dem bus hingefahren - die haltestellenbezeichnung 'bahnhof' ist wirklich sehr weit gefasst - weit auch im sinne von kilometern, man kommt irgendwie in einem ganz anderen stadtteil raus. söllte man also nicht machen, wenn man nicht gerade viel zeit hat, eine gute straßenkarte und ein bisschen chinesisch spricht.
die tickets haben hin- und rück ca. 60€ gekostet, wobei wir softseater und 12 stunden über nacht gefahren sind - also donnerstag abend 7pm los und freitag morgen 7am da.
michael war so lieb uns einen stadtplan und einen u-bahn-plan von beijing mit zu bringen. er war, genau wie yaoyao am wochende zuvo in bijing gewesen um an einer prüfung teil zu nehmen, die chinesische studenten ablegen müssen, wenn sie in deutschland studieren wollen. michael hat es uns so erklärt, dass es darum geht, zu beweisen, dass man das sein fach auch wirklich studiert hat und keine gefälschten zeugnisse hat. auf mich wirkt es aber irgendwie trotzdem ein bisschen wie abzocke ...
die zugfahrt hinzu war nicht so berauschend. zu meinem glück sind wir richtig rum gefahren (sitzplätze gibt es in beide richtungen und ich weiß nicht, ob man das beeinflussen kann, aber bis jetzt hatte ich immer glück ...). dafür hatten wir eine familie mit baby neben uns sitzen, dass aller 2 stunden geschrien hat ...
irgendwie haben wir die nacht rumgebracht - und sind endlich in beijing angekommen :D
der erste akt: das hotel finden. da michael uns schon vorgewarnt hatte und wir auch schon von anderen geschichten gehört hatten, haben wir lieber die ubahn statt ein taxi genommen, obwohl wir einen riesen koffer hatten (sabrina und ich haben zusammen gelegt, war erschreckend viel X) ). das hat auch alles bestens geklappt (michael hatte schon alles in den ubahnplan eingezeichnet, wo wir umsteigen müssen etc.). nur dann in dem viertel haben wir das hotel ewig nicht gefunden und sind immer im kreis gefahren. (öffentliche verkehrsmittel kosten übrigens in beijing im vergleich zu shanghai die hälfte und zum teil noch weniger ... )
mein erster eindruck von beijing: alle irgendwie grimmige gesichter. die kleidung nicht so schrill und bunt. generell alles irgendwie viel kühler. nicht so viele händler, läden und shoppingmalls, mehr platz zwischen den gebäuden. und weniger wolkenkratzer. mir hat spontan shanghai besser gefallen, sabrina beijing.
das hotel war absoluter luxus, und wir hatten schon totale panik, dass das nur für uns reserviert ist und wir es am ende doch noch selbst bezahlen müssen. dem war aber zum glück nicht so.
zum mittagessen wollten wir uns mit unseren zwickauern treffen, die in beijing studieren. um die zeit bis dahin zu nutzen, sind wir zum yonghegung (lamatempel) gefahren - eine eher prakmatische entscheidung, weil wir von dort aus gut weiter zum treffpunkt fahren konnten. dieser tempel hat sich von den anderen insoweit unterschieden, dass er desm tibetischen buddhismus gewidmet war - also voll mit tibetischen symbolen und tibetischer schrift. der tempel war sehr groß und interessant, aber leider hatten wir nicht so viel zeit ...
irgendwann nach 12 - wir waren spät dran und haben uns noch zusätzlich verlaufen - wur uns dann mit maja und susann getroffen (tanja war bei einem vorstellungsgespräch in wuxi). zu viert sind wir in einem restaurant essen gegangen, und mussten feststellen, dass das beijinger essen wesentlich schärfer ist, als das shanghaier X) (jetzt weiß ich, warum das shanghaier essen als süß gilt, als deutscher stellt man sich unter süßen essen eher etwas anderes vor ...)
danach hat uns susann ihre wohnung gezeigt, wir haben den uibe-campus besichtigt und maja hat uns ihr wohnheimzimmer gezeigt - dazu kann ich nur sagen: neid pur, jetzt kommt mir unser wohnheimzimmer noch mal wesentlich kleiner vor ...
um noch ein bisschen was von beijing zu sehen, sind sabrina und ich zum tian'anmen-platz gefahren. irgendwie haben wir uns diesen platz anders vorgestellt. wir sind vom tian'anmen bis zum anderen ende gelaufen. der platz ist schon wirklich riesig, aber dadurch dass da gebäude drauf stehen (konkret: das mao-mausoleum), kommt es einem nicht so vor. außerdem waren wir irritiert davon, dass vor dem tian'anmen eine straße lang verläuft.
zum abschluss haben wir noch eine stadtrundfahrt gemacht (3yuan). die erklärung war allerdings nur auf chinesisch, so dass wir nix verstanden haben. die tour ist vom tian'anmen-platz bis zum olympia-park gegangen. dort wurden wir dann bei einem busbahnhof raus gelassen. da wir keine ahnung hatten, wie wir von dort wieder zurück kommen und außerdem kaum noch zeit bis zum daad-empfang hatten, haben wir uns doch für ein taxi entschieden.
wir dachten, der empfang vom daad wäre im daad-gebäude, er war allerdings doch auch im hotel. das wusste nur niemand ... vor allem nicht die leute aus beijing, die die adresse vom hotel gar nicht bekommen hatten. ergo sind ging es dann erstmal später los X) (wir hatten es just-in-time trotz einigen staus noch geschafft ...)
im anschluss gab es wieder "deutsches" essen (eher: amerikanisch bis international, aber lecker) - und wieder den leckeren kuchen X)
als abschluss unseres ersten abends in beijing sind wir noch mit maja und susann in eine bar im kneipenviertel von sanlitun (das botschaftsviertel) gegangen :)
am nächsten tag mussten wir leider mal wieder zeitig aufstehen (schlaf ist, seit dem ich in china bin ein absoluter luxus geworden ...). der grund diesmal: wir wollten noch unsere lebensläufe für die messe am nächsten tag ausdrucken. zum glück war das im hotel möglich ...
darüber hinaus gab es ein geniales westliches frühstück (brötchen und croissants statt keksen X) ).
danach begann (verspätet) ein vorträge-marathon: als erstes hat sich der daad selbst vorgestellt. danach der csc (chinese scholar council, von dem wir eigentlich die stipendien beziehen, aber für die bewerbungen ist der daad zuständig). anschließend hat eine frau von der ahk über die job-chancen für deutsche in china geredet (sehr gemischt: irgendwie bestens, aber irgendwie auch sehr kompliziert ...). den abschluss hat ein vortrag über eines journalisten gebildet, der erzählt hat, wie nachrichten über china entstehen. dieser vortrag war erschreckend ... was auch immer ich von nun an in der zeitung über china lesen werde, ich werde dem keinen glauben schenken ... da steckt echt nicht viel dahinter ... (das beste war, als jemand nach der fehlmeldung über die visavergabe an studenten währnd olympia gefragt hat ... da war der typ und die daad-leiterin in china direkt mit dran beteiligt ... ein wahres schauspiel ... im übrigen war das wirklich nur ein gerücht und man hätte auch schon während olympia problemlos nach china einreisen können ...)
das tagesprogramm ging weiter mit einem phototermin (harhar ... das resultat - ein gruppembild - haben wir dann am nächsten tag geschenkt bekommen) und danach einer bustour. es gab 2 verschiedene themen: eine tour zu den hutongs oder eine zur neuen architektur in beijing. (btw: da es von der bustour dirket weiter zum empfang bei der deutschen botschaft am abend ging, waren fast alle schick gekleidet X) ). da wir in shanghai mehr als genug neue architektur zu gesicht bekommen, sind sabrina und ich zu den hutongs gefahren, während maja und susann sich die neue archtektur angesehen haben. die tour wurde von einer deutschen architektin, die in beijing arbeitet, geleitet. als erstes sind wir zum trommel-turm gefahren (es gibt einen trommel- und einen glockenturm, die früher die zeit verkündet haben. wir waren dort auch gerade pünktlich zu einer trommelvorführung :) ). vom trommelturm aus hatten wir einen guten ausblick über die hutongs. danach ist die architektin mit uns durch die hutongs gelaufen und hat uns den unterschied zwischen den alten und den renovierten gezeigt. zum abschluss hat sie uns noch ein baukonzept aus den 80ern gezeigt, wie man die hutongs umbauen kann, ohne das typische daran zu verlieren. dieses konzept hat wohl international viele preise bekommen, wurde aber nicht weiter umgesetzt.
da wir danach noch zeit hatten, sind wir noch zum olympiapark gefahren (das war der 2. tag, dass man kostenlos auf das gelände konnte, deswegen waren dort viele menschen). wir waren kurz vor 6 dort, und 6pm wird der wasserwürfel beleuchet :) .
leider hatten wir dort nur zeit, um ein paar photos zu machen, dann mussten wir gleich weiter zur deutschen botschaft. der empfang dort war relativ langweilig ... es gab (mal wieder :) ) deutsches essen (und diesmal war es auch wirklich deutsches essen + japanisches ...), aber wir waren schon so voll, dass wir kaum noch was runter bekommen haben (es gab übrigens im laufe des tages noch kuchen und sandwiches ...). ansonsten wurden ansprachen gehalten, klaviermusik gespielt und der botschafter hat sich mit den leuten unterhalten. die leute, die gerne in der botschaft arbeiten wollen, sind da natürlich voll auf ihre kosten gekommen (wollen viele sinologen), aber ich wöllte das niemals ...
diesmal sind wir mit tanja und matti (war zufällig gerade in china und wurde deswegen mit zur botschaft geschleift ...) in eine andere bar in sanlitun gegangen. allerdings waren wir alle so müde, dass dort nicht zu lange geblieben sind.
am sonntag mussten wir schon wieder relativ zeitig aufstehen :'( - aber zumindest konnten wir unser letztes ordentliches frühstück genießen (wer den eindruck bekommen hat, dass wir unsere zeit in beijing hauptsächlich damit verbracht haben, uns den bauch voll zu schlagen, liegt nicht ganz verkehrt ...). danach haben wir unsere sachen gepackt und im hotel abgegeben.
in perfekter business-kleidung und gewappnet mit visitenkarten und lebensläufen sind wir dann zusammen mit 2 anderen studenten in normelen alltagsklamotten und ohne alles in einem taxi zusammen zur jobmesse gefahren (eintritt: 50yuan mit daad-ermäßigung). die messe hat in einem suissotel stattgefunden, so dass die atmosphäre schon allein gehobener war. wir hatten erst ein bisschen bedenken dahin zu fahren, weil sich die von der ahk organisierten messe eigentlich an chinesische absolventen auf jobsuche gerichtet hat und deutsche studenten auf der suche nach einem praktikumsplatz da eigentlich nicht vorgesehen waren. aber am ende war es gar nicht so schlimm ... es waren insgesamt 20 firmen fa, die kleine stände aufgebaut hatten. jeder stand hatte einen tisch mit ca. 2 personalverantwortlichen und dahinter stand eine tafel, auf der sich die firmen vorgestellt haben und auf der man die ausgeschriebenen stellen ablesen konnte. wir sind einfach zu allen firmen, di uns interessiert haben, gegangen, und haben uns angestellt (sehr großes interesse ... es waren viele leute da ...), um dann unser anligen vorzutragen. es gab kaum firmen, wo wir direkt abgelehnt wurden und auch so waren alle ganz nett. ich bin dort einige visitenkarten und lebensläufe los geworden. hoffen wir mal, dass es was genutzt hat ...
nach ca. 2-3 stunden hatten wir alle interessanten firmen durch und haben die messe verlassen. dann haben wir uns auf die suche nach mitbringseln für unsere sprchpartner gemacht (wir sind inzwischen voll im system der geschenke und gegengeschenke ung gefälligkeiten etc. drin ...)
für marcia und monika haben wir schmuck rausgesucht und für michael tee (hoffentlich war das richtig so ... wir haben uns schwer getan, was zu finden ...)
bei der gelegenheit haben wir uns noch mit cds und dvds eingedeckt (ohne aussicht, die filme zu sehen ...).
und wir waren pekingente essen X) (北京烤鸭 [beijingkaoya]). das war purer zufall und nicht so geplant, aber in dem restaurant, in dem wir zu mittags (gegen 4pm ...) gegessen haben, gab es das halt und wir waren neugierig ... von der ente waren wir dann aber enttäuscht - gut, im nachhinein haben wir erfahren, dass wir sie falsch gegessen haben, leider hat uns das niemand erklärt ... ansonsten war sie leider schon kalt und seeehr fettig. wir haben die portion für 2 personen deswegen acuh nicht alle bekommen.
da das alles länger gedauert hat, als geplant, sind wir dann mit dem taxi zum hotel zurück gefahren, haben unser gepäck abgehol und uns dort erstmal umgzogen. im foyer sind wir dann auf andere deutsche studenten getroffen, die auch nach shanghai zurück fahren wollten und so sind wir dann zu viert zusammen im taxi zum bahnhof gefahren. (wie sich dann aber heraus gestellt hat, sind sie doch mit einem anderen zug gefahren, außerdem hatten sie mehr geld investiert und sind im schlafabteil gefahren.)
auf der rückfahrt hatten wir mehr glück als auf der hinfahrt - keine kleinen kinder weit und breit. stattdessen hatten wir diesmal einen platz an einen tisch und haben dort mit einem ehepaar zusammen gesessen, mit denen wir uns auch ein bisschen unterhalten haben. sie haben auch einen wochenendausflug von shanghai nach beijing gemacht. richtig durch geschlafen habe ich zwar auch diesmal nicht, aber wesentlich besser als auf der hinfahrt. außerdem wusste wir diesmal, dass die klimaanlagen auf hochtouren laufen und hatten deswegen warme klamotten an (da das wetter ein wenig abgekühlt ist, sind all die klimaanlagen eigentlich glücklicherweise abgeschaltet ...).
in shanghai sind wir am nächsten morgen gegen 7am angekommen. wir haben uns den luxus erlaubt, mit dem taxi zum wohnheim zurück zu fahren. eigentlich hätten wir es sogar geschafft, zum unterricht zu gehen, aber nach der nacht im zug wollten wir lieber erstmal richtig duschenund andere klamotten anziehen, sodass wir erst zur zweiten studen gegangen sind. außerdem waren wir so brav und ahebn dass schon in der letzten woche bei unserer lehrerin so angekündigt ;)

Sonntag, 5. Oktober 2008

ferien :)

der 1.10. ist der chinesische nationalfeiertag. da der in china eine größere bedeutung hat, als in deutschland gibt es 3 tage frei - also von mitwoch bis freitag. und um letztendlich auf eine komplette freie woche zu kommen, wird ganz pragmatisch der unterricht von montag und dienstag auf das wochenende davor verlegt. allerdings war der informationsfluss wie immer sehr dünn, so dass wir erst im laufe der woche von unserem glück erfahren haben - das heißt, wochenende unterricht, die ganze nächste woche frei. das war wirklich knapp - fast hätte wir uns schon zugtickets geholt, um am wochenende weg zu fahren ...

soviel schon mal vorweg. da sich inzwischen schon 2 wochen angestaut haben, in denen ich nix mehr geschrieben habe, teile ich diesmal inhaltlich ein und schreibe nicht über jeden einzelnen tag.

unsere vielen sprachpartner

dank dem treffen beim deutschkolleg hat jeder von uns jetzt mindestens 2 sprachpartner.
meine 2 heißen marcia und yaoyao. marcia habe ich über sabrinas sprachpartnerin monika kennengelernt. sie studiert umwelttechnik (eigentlich in hefei, anhui) und lernt zur zeit an der tongji deutsch, um in deutschland zu studieren.
prinzipiell gibt es 2 möglichkeiten, an der tongji deutsch zu studieren: direkt als fremdsprache an der fremdsprachen fakultät auf dem hauptcampus, oder als zusätzliches fach am deutschkolleg ein stück außerhalb. die studenten am deutschkolleg lernen die sprache, um in deutschland weiter zu studieren - und zwar in einem extremen tempo, wie ich finde ...
yaoyao ist auch vom deutschkolleg. sie studiert eigentlich logistik.
dann wäre da noch ruan von der fremdsprachen fakultät. sie haben wir ganz am anfang kennen gelernt. sie ist zwar nicht meine sprachpartnerin, aber wir treffen uns auch so ab und zu. sie hat gerade angefangen, französisch zu lernen und möchte nun, dass ich ihr mit der aussprache helfe :)
und dann wäre da noch michael, den sabrina kennen gelernt hat. da sie sich nicht mit ihm alleine treffen möchte, komme ich mit.
außerdem haben alle sprachpartner und co. immer noch freunde und mitbewohner, die manchmal mitkommen. und irgendwie lernen alle deutsch - für gewöhnlich erst seit kurzem, und dabi sind sie in deutsch meist viel besser als wir in chinesisch, nach 2 jahren unterricht :S
der grund, dass hier an der tongji so viele deutsch lernen, liegt darin, dass die uni 1907 von dem deutschen arzt erich paulun gegründet wurde. tongji (同济 heißt in etwa sich gegenseitig helfen) klingt im shanghaier dialekt darüber hinaus wie 'deutsche uni'. an dieser uni hat es also eine gewisse tradtion, deutsch zu lernen. aber auch andersrum studieren hier extrem viele deutsche ...
wir werden auch regelmäßig direkt auf deutsch angesprochen, nicht nur an der uni, sondern auch außerhalb - das hätte ich echt nicht so erwartet ... im übrigen sehen wir wohl auch alle sehr deutsch aus ...

das strompensum

prinzipiell sind strom und wasser in unserer miete enthalten, aber nur ein bestimmtes pensum pro monat. wenn das erreicht ist, hängen bei der rezeption zettel mit den zimmernummern aus, die demnächst nachzahlen müssen. bei sabrina und romana war das gleich ein paar tage nach ankunft der fall, da sie die klimaanlage über nach leufen lassen hatten. bei karo und mir ging einfach eines schönen morgens das licht nicht mehr an - genauso wenig wie der wasserkocher etc. ... (man hatte vergessen, unsere zimmernummer auf die liste zu setzen, so dass wir das ebend so erfahren haben ...). der witz bei der sache war, dass es an diesem tag auch so der strom für das ganze has ausgefallen ist, allerdings erst ab mittag. nur der fahrstuhl wurde irgendwie noch betrieben. irgendwann abends war dann der strom wieder da - außer bei uns. wir haben dann 100yuan nachgezahlt (den betrag kann man selbst bestimmen und was am ende des monats übrig bleibt, wird dann für den nächsten monat genommen).
auf diese weise wird man viel aufmerksamer gegenüber dem stromverbrauch ...

studenten mit eigenen visitenkarten

visitenkarten drucken zu lassen war ein tipp von unseren vorgängern. sie sollen uns bei der suche nach einem praktikumsplatz helfen. da der 3.10. näher rückt, haben wir uns inzwischen alle visitenkarten drucken lassen - eine seite englisch, die andere chinesisch. sabrina und ich haben unsere zusammen mit monika übersetzt. wir haben uns dagegen entschieden, eine adresse anzugeben, sondern haben stattdessen informationen über unser studium drauf gedruckt, schiließlich wissen wir nicht, ie lange wir hier im wohnheim wohnen.
das erstellen und drucken von 120 karten hat uns 40yuan (!!) gekostet. da wir uns schon zu hause überlegt hatten, was drauf soll und alles am rechner vorgeschrieben hatten, hat es insgesamt gerade mal eine stunde gedauert, bis wir unsere karten in den händen halten konnten - professionel erstellt und farbig (bei mir weiß-blau mit tongji-logo).
jetzt sind wir also studenten mit eigenen visitenkarten - schon seltsam ...
danach haben wir übrigens erfahren, dass es a) am 3.10. deutschen generalkonsulat in shanghai keine veranstaltung geben wird und b) das selbige auch noch geschlossen hat ... aber dafür gibt es am 6.10., also morgen einen empfang für alle deutschen in einem hotel. dort werden wir hingehen und hoffentlich ein paar wirtschaftsleute kennen lernen.

der lang weg nach beijing

da durch den feiertag hatten sabrina und ich uns ausgerechnet, dass wir so 3 mal die möglichkeit haben, etwas zu unternehmen: das wochenden vorher, vom 1. bis 2. 10. (den 3.10. wollten wir zurück in hanghai sein, da wir davon ausgegangen sind, dass es im deutschen generalkonsulat eine veranstaltung gibt ... ) und das wochenende danch. mitten im planen haben wir ganznzufällig erfahren, dass wir ja die gesamte woche frei bekommen. ich sehe sabrina an, sabrina sieht mich mit glänzenden augen an und unser erster gedanke heißt: beijing! da beijing ein ganzes stück von shanghai entfernt liegt, lohnt es sich nicht, nur für ein wochenende dahin zu fahren, sondern nur, wenn man mehrere tage zeit hat. selbstverständlich waren wir nicht die einzigen, die diese idee hatten. und so haben wir uns mit vermie und domi zusammen getan. unsere idealvorstellung: sonntag abend mit dem zug losfahren und den nächsten sonntag morgen wieder zurück. und auch für den 3.10. scheint beijing ideal - schließlich befindet sich dort ja nicht nur irgendein konsulat sondern gleich die botschaft.

die tickets hat vermie geholt. der haken bei der sache: wir haben uns in der ersten euphorie nicht so recht klar gemacht, dass wir ja nicht die einzigen sind, die eine ganze woche frei haben, dass genau genommen ganz china auf achse ist ... wir haben also tickets für diestag bekommen - und um die sache schlimmer zu machen: ein langsamer zug, der 24stunden unterwegs ist, hard seater ... und noch schlimmer: keine chance, rücktickets von shanghai aus zu kaufen (wenn ganz china hin will, will ganz china ja auch wieder zurück) ... x wie viele horrovisionen, was reisen zum nationalfeiertag bedeutet, später, haben sabrina und ich uns dazu entschlossen, das projekt beijing erstmal abzubrechen. wir konnten unsere tickets zwar nicht umtauschen (wie wir jetzt wissen, kann man nur das datum ändern, aber sonst nix), aber wir haben andere abenteuerlustige deutsche studenten im wohnhei, gefunden, die uns die tickets abgekauft haben (haben übrigens nur 12€ gekostet - bei dieser distanz ...). domi und vermie sind wirklich gefahren. ich weiß allerdings noch nicht, wie es ihnen ergangen ist.

wir werden nun (hoffentlich) endgültig nächstes wochenende fahren. diesmal nicht zum feiertag, dafür mit einladung des daad - die eröffnungsfeier für dieses semester. erst hieß es sogar, wir bekommen, hotel und flug von shanghai aus bezahlt. da sich allerdings nicht genügend leute gemeldet haben (bei einer anmeldefrist von einem tag nach erhalt der email kein wunder ...), gibt es nun keinen flug, sondern eine reisepauschale und wir müssen uns selbst um zugtickets kümmern (das wollen wir morgen in angriff nehmen).

in beijing wird es dann x vorträge und gespräche von und mit daad geben - und der interessantere teil: eine stadtführung und zum abschied eine jobmesse.

mal schauen, ob wir diesmal wirklich in beijing rauskommen :)

ferien!

nachdem wir hin und her überlegt haben, was wir nun in den ferien machen wollen, haben sabrina und ich uns dazu entschieden, in shanghai zu bleiben. das problem mit den zugtickets, ausgebuchten hostels und überfüllten städten hätten wir schließlich überall gehabt. und so hat sind wir schließlich in shanghai geblieben und haben hier sehenswürdigkeiten abgeklappert. shanghai ist riesig und wir haben gemerkt, dass wir in der woche nicht mehr dazu kommen, uns etwas anzuschauen.

monatag: longhuasi

angefangen haben wir am montag mit dem longhua-tempel - wieder ein buddhistischer tempel, aber diesmal (wohl wegen feiertag) deutlich voller als die anderen tempel, die wir schon besichtigt haben. (eintrittspreis habe ichvergessen, aber war auch so um die 15yuan). zum tempel selbst hat diesmal kein garten gehört, aber um den tempel ringsrum gib es einen park und einen gedenkfriedhof - nur leider haben wir den eingang nicht gefunden ... so sind wir stattdessen noch ein bisschen in dem viertel spazieren gegangen.

dienstag: geburtstag auf chinesisch

der eigentliche plan für den dienstag bestand darin, dass sabrina und ich vormittags in die shoppingmall bei uns in der nähe fahren (wujiaochang) um dort nach schickeren klamotten für das praktikum zu suchen, dann war sabrina mittags bei monikas familie eingeladen und ich wollte mich mit marcia treffen und abends wollten wir weg gehen (es hatsich inzwischen so eingebürgert, dass der, der geburtstag hat, irgendwohin zum abendessen eingeladen wird).

aber natürlich ist alles anders gekommen. noch als wir im bus zur shoppingmall saßen, hat sabrina von monika eine sms bekommen, dass sie zu ihr kommen soll. sabrina hat darauf irgendwas geantwortet, in dem auch stand, dass ich geburtstag hab, so dass mich monika am ende auch noch eingeladen hat.

wir sind also nur zur shoppingmall gefahren, um dort auf die schnelle sabrinas gastgeschenk, dass wir am tag zuvor ausgesucht hatten (eine schachtel parlinen) zu erweitern. wir haben uns für eine geschenkpackung verschiedener kekse aus einer franzöischen bäckerei entschieden. mit beiden geschenken ausgerüstet sind wir dann zu monika gefahren.

dann kam es wieder anders, als erwartet. wir hatten sie so verstanden, dass wir bei ihr zu hause essen. stattdessen sind wir zusammen mit ihren eltern, die aus hefei, anhui zu besuch waren, mit bus und metro bis nach pudong gefahren, wo ihr onkel und ihre tante wohnen. dazu muss man sagen, dass in pudong alles neu gebaut ist. vor ca. 20 jahren war hier nichts außer bauernhöfen und jetzt steht hier ein hochhaus am anderen. die wohnungen hier sind - wie alles andere - modern und sehr teuer. der onkel und die tante von monika hatten als geld - und das hat man deutlich gemerkt ... sie wohnen in einer der begehrten großen wohnungen in einem hochhaus, fahren einen neuen audi und auch am verhalten merkt man, dass sie sehr gut da stehen. das restaurant (noch so ein trugschluss von uns ...), in das die familie (onkel, tante, noch ein onkel mit tante, cousin, noch ein onkel mit tante, oma, monika und ihre eltern - und wir :) - also insgesamt 13 personen) eingeladen wurde befand sich auch in pudong in einem kaufhaus in der 8.en etage und war selbstverständlich auch sehr teuer ... wir haben in einem abgetrennten raum an einem großen runden tisch mit einer drehbaren glasblatte in der mitte gesessen.

ich habe ja schon viel über das problem der sitzplatzvergabe in china gelesen, aber es war mal sehr interessant, dass in der praxis zu sehen. das prinzip ist: desto weiter von der tür weg, desto höher in der heirarchie (ehrengast oder ranghöchste person) und desto näher an der tür, desto weiter unten. erstaunlicher weise hat der onkel nicht mal mehr den ehrenplatz eingenommen.

ebenfalls wie aus dem lehrbuch war das permanente zugeproste, da man in china nie alleine trinkt. dabei müssen die personen, die aufgefordert werden, ausfstehen - da waren wir natürlich auch mehrmals dabei.

da wir dort gesessen haben, wo die kellnerin das essen auf den tisch gestellt hat, wurden wir immer bei allem als erste aufgefordert zu kosten ("lusi, siwei, shishi, shishi!!"). monikas vater hat sich die ganze zeit total lieb um uns gekümmert und monika musste immer alles übersetzen. da wir die ganze zeit beobachet wurden, hatte ich ein bisschen angst, dass irgendwas überhaupt nicht schmeckt oder zu scharf ist (wenn ich chili esse, laufe ich knallrot an und mir schießen sofort die tränen in die augen ...), aber zum glück war alles sehr lecker und mäßig scharf.

am ende kam es dann doch noch: eine riesige geburtstagstorte von monikas eltern. darauf ein schildchen aus weißer schokolade auf dem ein geburtstagsgruß und mein name auf deutsch und chinesisch stand und 2 kerzen als 21 :) dann wurde das licht aus gemacht, die kerzen angezündet und alle haben "zum geburtstag viel glück" auf chinesisch gesungen. danach musste ich die kerzen auspusten und die torte anschneiden. allerdings etwas anders als bei uns hat sich danach jeder selbst sein stück geschnitten - und nicht alle hatten unbedingt die typische kuchenstückchenform X)

zum schluss wurden die reste vom essen eingepackt und einer der onkels hat sie mitgenommen.

dann sind wir mit monika und ihren eltern heim gefahren, wobei sie am people square richtug bahnhof umgestiegen sind, um tickets nach wuxi zu kaufen.

am abend kam dann das schon fast traditionelle geburtstagsessen (ja, ich werde nicht verhungern ...). diesmal zu fünft mit sabrina, karo, romana und monika (marcia musste ich mittags ja leider absagen und abends hatte sie keine zeit). die anderen hatten sich überlegt, zum bund zu gehen. dort gibt es in einem alten astronomischen observatorium (oder sowas in der art ...) eine gaststätte, von der aus man über den bund schauen kann. das essen dort ist westlich und hat auch leider westliche preise. aber der ausblick und die atmosphäre sind wirklich genial.

(an der stelle noch mal vielen lieben dank für alle geburtstagsgrüße :) )

mittwoch (chinesischer nationalfeiertag): französische konzession

am morgen ist karo zusammen mit anja, linh, connü und jenny nach nanjing gefahren, so dass ich erstmal sturmfreie bude hatte X)

die französische konzession ist ganz anders, als man sie sich nach den beschreibungen vorstellt. wenn man hört, villen im französischen still, denkt man ja eher an große prunkbauten mit noblen vorgärten und allen. so sieht die französische konzession aber überhaupt nicht aus. das zentrum - wenn man das so bezeichnen kann - ist die huaihailu, eine breite shoppingstraße mit allen typischen westlichen marken -vor allem die richtig teuren ... (nebenbei hatten auch alle offen ... feiertag in china bedeutet, man kann aufmachen, wenn man will und offensichtlich wollten alle ...) und aller 3m gibt es ein weiteres geschäft für brautkleider - die, wie alles hier - richtig überladen sind ... irgendwie ist ganz shanghai eine einzige große shoppingmall ...

die seitenstraßen der huaihailu waren im gegensatz zu dieser großen straße wie ausgestorben. aber auch hier sah es nicht besonders europäisch aus. es gibt zwar häuser mit typisch-europäischer bauart aber sie verfügen auch gleichzeitig über die typisch-chinesischen mauern ringsrum, so dass man nicht so viel davon sieht. mitten drin befindet sich die ehemalige residenz von sun yatsen mit angeschlossenem museum (in china heißt er übrigens sun zhongshan).

der eintritt hat mit studentenermäßigung 10yuan gekostet. da es sich bei dem museum um ein wohnhaus handelt, ist es natürlich ziemlich klein. es besteht aus 2 teilen: dem museum und dem eigentlichen wohnhaus.

nach dieser portion kultur sind wir noch etwas im fuxing-park spazieren gegangen. dort haben viele chinesiche familen picknick gemacht, es gab auch ein paar musiker und viele rentner haben sport gemacht oder karten gespielt (generell sind alle parks meistens voll mit älteren leuten die sport machen).

im nachhinein habe ich dann gelesen, dass sich die gallerie shanghART auch in diesem park befinden soll, aber die haben wir nicht gesehen, schade ...

obwohl wir im internet gesucht haben, haben wir irgendwie nichts über besondere veranstaltungen zum nationalfeiertag gefunden. es gab nur hinweise, dass der verkehr für die bessere atmosphäre eingeschränkt wird und dass auch die sonst so bunte beleuchtung (vor allem in pudung) aus dem gleichen grund schlichter ausfällt. das einzige, was auf den nationalfeiertag hingewiesen hat, waren die vielen chinesischen flaggen und bunte girlanten etc. mit denen die straßen geschmückt wurden (übrigens auch jetzt noch da).

donnerstag: shanghaimuseum (shanghai bowuguan)

das shanghai museum befindet sich auf dem people square. es ist berühmt für seine architektur in form eines 'ding' - eines alten chinesischen gefäßes.

wir sind dorthin mit dem bus (linie 123) gefahren und um 9, zur öffung des museums, angekommen - und schon vom bus aus konnte man die gigantische schlange sehen ... allerdings hat man nur den teil gesehen, der sich entlang der vorderseite verlief. dass die schlange noch die gesamte seite des museums eingenommen hat, haben wir erst gemerkt, als wir das ende gesucht haben ... sabrina wollte schon fast wieder gehen, aber am ende haben wir uns doch angestellt und die zeit mit viel schwarzem humor vertriben. es hat übrigens 1,5stunden gedauert bis wir rein konnten ... übrigens hat es wegen der sicherheitskotrollen so lange gedauert - nicht etwa wegen der kassen oder weil zu viele menschen im museum waren. die sicherheitskontrollen waren wieder wie die am bahnhof (oder wie auf einem flughafen ...): das gepäck wird gescannt und man muss durch einen metalldetektor laufen (der allerdings nicht piept). der witz dabei: wir wurden x mal gefragt. ob wir wasser oder andere getränke dabei haben - hatte wir natürlich. da dort auch noch ein riesiger müllbehälter bereit stand und wir permanent aufgefordert wurden zu trinken, dachten wir, dass man keine getränke mit in das museum nehmen darf. auf unsere frage, ob wir das wasser jetzt austrinken sollen, haben sie aber auch nur mit nein reagiert und uns wieder zum trinken aufgefordert. nachdem das so eine weile hin und her gegangen ist, ist bei uns dann endlich der groschen gefallen: es geht bei dieser kontrolle nur darum, zu zeigen, dass sich in den flaschen auch wirklich getränke befinden. man muss einen schluck trinken und dann sind die sicherheitsleute zufrieden. (die familie nach uns hatte es noch dümmer getroffen: die haben aus ihrem rucksack eine ganze sammlung trinkpäckchen geholt und durften alle auf machen)
eitritt mussten wir im übrigen keinen zahlen. ich weiß aber nicht, ob das immer so ist, oder nur wegen der feiertage. ich habe allerdings auch nirgendwo hinweise auf eintrittspreise gefunden.

das museum selbst ist alten kunstgegenständen gewidmet un besteht aus 4 etagen. wir haben ganz oben angefangen und uns dann nach unten gearbeitet ;)
in der vierten etage gibt es vier ausstellungen: zu den trachten der minderheiten in china, zu jade, zur entstehung von münzen (mit 2 extraausstellungen, eine von einem berühmten chinesischen münzensammler und eine zur seidenstraße) und eine austellung zu möbeln aus der ming- und qing-zeit.
in der dritten etage gibt es eine große ausstellung zu chinesischer malerei, eine zu kalligraphie und eine zu siegeln.
die zweite etage ist chinesischer keramik und prozellan gewidmet und in der ersten etage gibt es eine ausstellung zu chinesischen skulpturen und eine zu bronzen.
die einzelnen ausstellungen sind alle sehr gut dargestellt, jede in einem eigenen aber dezenten stil. sie sind meistens chronologisch geordnet und es gibt auch chinesisch- und englischsprachige erkärungen, die vermitteln allerdings nicht gerade zu viel fachwissen. dafür sprechen aber auch die ausstellungsstücke für sich.
man sieht in dem museum so viel, dass wir am ende ganz erschlagen waren. wegen der langen schlange am eingang hatten wir rumgewitzelt, dass wir jede tafel mindestens 2mal lesen werden - bei der menge an eindrücken haben wir das lesen aber schon nach kurzer zeit aufgegeben ...

nachdem wir aus dem museum raus waren, wollten wir noch zum theater um uns über das programm im dezember zu informieren - ich konnte ein paar leute dafür begeistern, zu weihnachten ins ballett zu gehen :)
als wir nach einer unterführung gesucht haben, sind wir glatt in der nächsten shoppingmall rausgekommen: man ahnt es von außen nicht, unterhalb des people sqare befindet sich eine genauso große einkaufspassage fpr teenies ... (neben einem laden mit hello kitty befindet sich einer mit snoopy und daneben einer mit pucca und nicht weit weg einer mit astro boy und betty boop und disney hat gleich mehrere etc. ...) beim theater waren wir schließlich erfolglos, das programm gibt es erstmal nur bis oktober ...

am abend haben wir uns noch mit michael und seiner kommilitonin emma getroffen.

freitag (tag der deutschen einheit): träume werden wahr ...

nachdem wir also x mal kontrolliert hatten, dass zum tag der deutschen einheit in shanghai wirklich nichts passiert, haben wir den tag andersweitig verplant - und zwar sind wir zu dem berühmt-berüchtigten stoffmarkt in der dongmenlu 168 gefahren (witzigerweise steht diese adresse sogar genauso auf den verkehrsschildern und es gibt eine bushaltestelle ganz in der nähe: linie 910 bis zhongshan-nan-lu/fuxinglu). dieser 'markt' ist wie ein kaufhaus mit 4 etagen aufgebaut (eine unten, 3 oben). und auf jeder etage befindet sich ein stand am andern - alles kleine schneideren, es erinnert ein bisschen an eine messe. jeder hat ein paar sachen auf puppen dekoriert oder sonstwie zur schau gestellt und im hintergrund befinden sich ie stoffballen. es ist schwer, das ausmaß dieses maßes zu beschreiben - man wird dort richtiggehend erschlagen von den vielen kleinen ständen und es ist schwer, die orientierung bei den verschlungenen schmalen wegen dazwischen zu behalten. wir haben uns jede etage angeschaut und danach habe ich einen wintermantel in auftrag gegeben und sabrina hat sich einen anzug schneidern lassen (= blazer, rock und hose). der mantel kostet mich 60€, dar anzug kostet 50€ - und das maßgeschneidert innnerhalb einer woche!! ich bin schon gespannt, wie die sachen werden :) wir wurden auch schon vorgewarnt, dass dieser markt dazu verführt, jede woche wieder zu kommen und das nächste in auftrag zu geben X)
im übrigen können die leute dort ganz gut englisch und in der obersten etage befindet sich sogar ein citibank-automat - man ist also bestens auf westler eingestellt ...

da sich der stoffmarkt quasi am eingang zur (diesmal richtigen) altstadt befindet, wie ein blick auf die karte verraten hat, sind wir danach noch etwas durch die altstadt gelaufen. und dass wir diesmal richtig waren, haben schon allein die ganzen touristengruppen bewiesen, die man hierher geschleppt hat ...

zum abschluss des tages sind wir noch zur shoppingmall bei uns in der nähe gefahren (wujiaochang) und haben bei c&a nach schicken klamotten für das praktikum gesucht. (btw: den citibank-automaten, den es angeblich in dieser mall gibt, haben wir immer noch nicht gefunden ... der wird weg genommen, wenn wir kommen ...)

am freitag ist auch karo aus nanjing wieder zurück gekommen, da sie sich auch eine veranstaltung zum 3.10. erhofft hatte - aber pustekuchen ...

sonnabend: stadtplanungsmuseum

ebenfalls am people square befindet sich das stadtplanungsmuseum. diesmal waren wir auch schon auf längere wartezeiten eingestellt (und beim shanghai-museum sah die schlange auch wieder beängstigend aus), aber vor dem stadtplanungsmuseum standen nur verhältnismäßig wenig menschen - zu unserem leidwesen reisegruppen ... der eintritt hat ermäßigt 15yuan gekostet.
das museum besteht aus 5 etagen (hat auch eine bemerkenswerte architektur, aber ich wüßte nicht, was es darstellen soll). die erste ist nur empfang. in der 1. und 2. befinden sich vergleichsbilder vom alten und neuen shanghai (wobei man sich manchmal verarscht vorkommt, wenn an einem alten PHOTO 15. jahrhundert steht ...), die dritte etage enthält eine sonderausstellung zur expo (von bewerbungsvideo über die entwürfe für das expogelände bis hin zum endgültigen aufbau mit vielen modellen). die vierte und fünfte etage sind dem neuen shanghai, bez. shanghais entwicklung gewindmet. das beste darin ist ein riesiges modell von gesamt-shanghai in der vierten etage, auf das man aus der fünften etage drauf schauen kann.
es ist ein bisschen schade, dass das museum quasi überhaupt nichts chronologisches zur entwicklung enthält. das die zeit von 1949-1978 ausgeblendet wird, wussten wir auch schon vorher, aber das klang zumindest danach, als würde der rest systematisch dargestellt.
als wir das museum verlassen wollten, haben wir erstmal keinen ausgang gefunden. da war nur ein kleines unauffälliges schildchen auf dem etwas mit ausgang und shanghai der 30er jahre stand und dass zu einer treppe nach unten geführt hat - und weit und breit kein mensch, nur spärliche belichtung und eine absperrung, die quer in den raum zeigte, so dass wir nicht wussten, ob sie offen oder geschlossen ist. das ganze hat eher wie ein notausgang als alles andere gwirkt. nach einigem hin und her sind wir schließlich darunter gegangen und haben schon rumgewitzelt, dass wir uns im musem verlaufen werden und dort die nacht verbringen werden. am ende der treppe standen 2 sicherheitsleute und danach begann ersthaft eine auf alt getrimmte unterirdische einkaufsstraße ... die war dann übrigens an die shoppingmall unterhalb des people square und an die metro angeschlossen ... es ist echt krass, wieviele shopping-center diese stadt hat ...

ohne, dass wir dort geld gelassen haben X) sind wir vom people square aus die nanjing-dong-lu bis zum peace-hotel runter gelaufen. die war diesmal richtig überfüllt mit menschen. und natürlich wurden wir wieder von jedem (schwarz-) händler angesporchen. sabrina hat schon ein lied daraus gemacht ("bags, watches, dvd, shoes - t shirts").

soweit so gut :)
wenn ich es hin bekomme, versuche ich demnächst häufiger zu schreiben und irgendwann gibt es bestimmt auch mal photos X)

viele grüße an alle!
alin