Dienstag, 23. September 2008

hangzhou

langsam aber sicher beginnt der studienalltag, das heißt, ich habe nicht mehr so viel zeit und bin deswegen nicht mehr so oft am computer.
bilder werde ich nachreichen, wenn ich wieder den nerv und die zeit dafür habe (aus irgendeinem grund funktioniert das an meinem laptop nicht richtig, deswegen muss ich bilder hier in der html-ansicht einfügen und das ist kompliziert und dauert ewig ...) - aber auf jeden fall werde ich nach und nach noch mehr bilder in diesen blog einfügen - ich renn ja nicht um sonst die ganze zeit mit einem photoapperat rum ;)
der letzte eintrag liegt inzwischen eine woche zurück. da in der letzten woche nicht so viel passiert ist, möchte ich das nur kurz erwähnen:

am dienstag hatte karo geburtstag. da sie vegetarierin ist (definitiv keine gute idee in einem land, wo 'vegetarisch' bedeutet, 'isst kein schweine- und kein rindfleisch' ... aber es gibt hoffnung für vegetarier: jede menge (wirklich) vegetarische restaurants, die man im inet raussuchen kann), haben wir sie in ein vegetarisches restaurant eingeladen.
es befindet sich auf der nanjing-east-road in der nähe der metrostation. ich glaube aber, man kann es wirklich nur finden, wenn man die hausnummer kennt, da es sich im 8. stock eines hauses befindet und das schild total unauffällig ist. auf jeden fall kann ich das restaurant nur empfehlen - auch nicht-vegetariern ;) der tofu hat wirklich wie echtes fleisch geschmeckt und alles, was wir bestellt haben (karte mit bildern und mit englischer erklärung), hat sehr gut geschmeckt.

ebenfalls empfehlenswert sind die 2 großen buchläden auf der fuzhoulu (eine paralellstraße zur nanjinglu) - ein tipp unserer lehrerin. der eine heißt "shanghai waiwen shudian" (shanghai fremdspraschen buchladen). wie der name schon verrät giebt es dort jede menge ausländische bücher, importe und auch viele bücher um femdsprachen zu lernen, bzw. lehrbücher für chinesisch - das ganze verteilt auf 4 etagen. der andere heißt "shanghai shucheng" (shanghai buchstadt) - mit 7 etagen macht er seinem namen alle ehre. uns hat vor allem die fremdsprachenabteilung interessiert. es hätte noch eine abteilung mit importierten büchern gegeben, aber wir waren erstmal nur auf der suche nach lehrmaterial. bücher sind hier in china wesentlich billiger als in deutschland - vorrausgesetzt, es sind chinesische bücher und keine importe. gestern hatte zum beispiel eine chinesin das gleiche wörterbuch, das ich mir in deutschland für ca. 20€ gekauft habe. ihr wörterbuch hat 23yuan gekostet ...

am donnerstag hat das deutschkolleg der tongji ein treffen zwischen chinesischen deutsch-stundenten und deutschen chinesisch-studenten organisiert. da die organisation über den daad lief, sind auch connü, linh und jennie von der donghua-universität gekommen :)
bei diesem treffen habe ich meine sprachpartnerin yaoyao kennen gelernt. wir haben uns gestern auch schon mal zusammen mit ihrer mitbewohnerin (die auch deutsch lernt) getroffen.
außerdem habe ich über sabrinas sprachpartnerin monika noch eine zweite sprachpartnerin vermittelt bekommen: sie heißt marcia und mit ihr werde ich mich heute abend noch treffen.

ebenfalls am donnerstag haben wir mit der organisation unseres wochenendausfluges nach hangzhou begonnen. nachdem mockiert wurde, dass sabrina und ich immer alles organsieren, haben wir uns diesmal zurück genommen und karo und romana die zugtickets kaufen lassen. nach einigem hickhack hat romana die tickets allerdings alleine geholt.
am abend haben wir dann zu viert (karo, sabrina, romana und ich) per inet zimmer in einer jugendherberge gebucht. und nun zum höhepunkt dieser woche: unser ausflug nach hangzhou!!
ein paar allgemein fakten zu hangzhou: die chinesen nennen es das paradies auf erden.
wahrscheinlich ist das auch der grund dafür, dass es als renterstadt gilt.
hangzhou ist berühmt für den westsee (xihu) sowie 2 große pagoden und einen der ältesten buddhistischen tempel (lingyinsi) - hangzhou ist also auch oder vor allem für chinesische touristen ein beliebtes reiseziel. es befindet sich in relativer nähe südlich von shanghai in der provinz zhejiang.
unser plan war es, möglichst früh in hangzhou anzukommen, um den sonnabend gut nutzen zu können und sonntag abend wieder zurück zu fahren. unser zug sollte 7.30am von shanghai-südbahnhof losfahren, also sind wir 4.30am (!!!) aufgestanden. und trotzdem waren wir von der zeit her ziemlich knapp da - ich habe ja schon beschrieben, was es bedeutet, in china zug zu fahren ...
der hammer kam aber noch: unsere tickets waren auf den vortag datiert und aus diesem grund sind wir nicht in die waitinghall und damit auch nicht zum zug gelassen wurden ... da gab es wohl ein missverständnis an am schalter, und von uns ist das auch niemandem aufgefallen ... am ende blieb uns nichts anderes übrig, als neue ickets zu kaufen. zu unserem glück gab es noch welche: stehplätze in einem t-zug (=langsam ...).
in hangzhou sind wir schließlich gegen 11.30am angekommen und bis wir die herberge gefunden hatten (da sie ganz neu war, kannte sie der taxifahrer nicht und es war nicht leicht,ihm klar zu machen, wo wir hin wollen ...) war es nach 12 ... mit dem sightseeing haben wir dann gegen 1pm angefangen ...
(das einzige positive an dieser geschichte: im zug haben wir einen östereicher kennen gelernt, der für einen textilhersteller arbeitet, uns von seiner arbeit erzählt hat, auch im hinblick auf ein praktikum ... und uns schließlich seine visitenkarte gegeben hat.)
aber zumindest über das hostel (touran-hostel) kann ich nur positives berichten. da es sich um eine jugendherberge geahndelt hat, war ich schon auf das schlimmste eingestellt. stattdessen sind wir aber in einem nagelneuen hostel unter gekommen. die einrichtung war auf klassisch-chinesisch getrimmt, aber auch irgendiwe modern. wir haben 2 doppelzimmer bekommen und ich habe mit sabrina zusammen in einem zimmer gewohnt. die leute von dem hostel waren auch sehr nett, sie haben uns sogar einen stadtplan von hangzhou ausgeliehen und uns immer geduldig erklärt, welche buse wir nehmen müssen, wo wir lang müssen etc. um die stadt zu erkunden haben wir uns diesmal aufgeteilt. ich bin mit sabrina losgezogen. wir wollten als erstes den lingyintempel besichtigen und sind mit dem bus dahin gefahren (btw: es gibt in hangzhou spezielle touristenbuslinien, die aus holz sind und wo statt der üblichen bandansage eine uniformierte frau vorne steht und die haltestellen ansagt :) ). der lingyintempel befindet sich in einem riesigen areal (leider bezahlt man dort für alles extra hab aber gerade die preise vergessen). hier haben wir auch die ersten berge gesehen (shanghai ist ganz flach ...). wir sind einen sage und schreibe 64m hohen berg hochgeklettert (ein labyrinth aus steilen und irgendwie abenteuerlichen treppen führt nach oben) - und als wir oben angekommen sind, sahen wir aus wie geduscht ... in hangzhou war es sogar noch heißer als in shanghai schon, über 30°C ... in dem berg gab es befinden sich viele höhlen, in denen buddhafiguren in die wände geschöangen sind. aber auch von außen sieht man viele reliefs und skulpturen. wieder unten haben wir uns als nächstes den tempel angeschaut. der ist auch noch mal riesig und ebenfalls an einem berghang angelgt, so dass man von einer halle ur nächsten immer mehr treppen anch oben läuft. von dem tempel haben wir auch bei witem nicht alles gesehen. aber wir hatten uns noch vorgenommen zum teemuseum zu fahren, deswegen sind wir nur gerade bis ganz hoch und dann wieder runter. auf dem lingyin-gelände hätte es auch noch ein dorf gegeben, dass man besichtigen kann, aber da das wieder extra-eintritt gekostet hätte, sind wir dort nicht rein gegangen. was danach passiert ist kann man auch unter der sparte 'critical incedent' verbuchen ... da wir die öffnungszeiten des museums aus einem reisführer kannten, wussten wir, dass wir nicht viel zeit hatten und w0llten deswegen mit einem taxi hinfahren. allerdings haben wir keinen taxistand gefunden und alle leute die wir gefragt haben, haben uns nur zu einem busbahnhof geschickt. dort haben wir schließlich einen jungen mann angesprochen, der sich dann offensichtlich verpflichtet gefühlt hat, uns zum museum zu bringen - aber mit dem bus. erschwerend kam hinzu, dass es auch nicht aus hangzhou war und deswegen erstmal rumtelephonieren musste, wie man dahin kommt. und da er nicht gut englisch konnte, und unser chinesisch auch nicht so toll war, hat er schließlich gesagt, er bringt uns. uns war das ziemlich peinlich, da wir ja schon wussten, dass wir so viel zu spät bei dem museum ankommen würden und wir wollten ihn nicht enttäuschen. wir haben alles versucht, ihn irgendwie zu dazu zu bringen, uns alleine weiterfahren zu lassen, aber er hat darauf bestanden, uns zu bringen. schließlich hat er im bus eine bekannte getroffen. die hat ihm gesagt, dass das museum ohnehin schon geschlossen ist und stattdessen hat sie uns mit in das teedorf longjingcun genommen (drachenbrunnendorf, eine weitere attraktion in hanfgzhou: hier wird der longjingcha, drachenbrunnentee, angebaut). ________________________________________________

fortsetzung:

und natürlich hat ihre familie ebenfalls longjingcha angebaut, den wir verkosten und dann kaufen sollten ... naja ... da wir den jungen so gescheucht haben, hatten wir ein schlechtes gewissen und haben also etwas tee gekauft (wovon er natürlich nichts hat, sondern nur die frau und ihre familie ...). am ende haben bekannte von ihr uns wieder zurück zur jugendherberge gebracht (nachdem sie uns noch unbedingt einen landen für perlen zeigen mussten ... ).
zum abendessen hatten wir "eine" gaststätte empfohlen bekommen. da alle gesagt haben, die adresse sei weiter weg, haben wir uns schließlich (wieder zu viert) in ein taxi gesetzt und sind hingefahren. leider hat sich unsere gaststätte als eine straße mit einem hotel am anderen herausgestellt. wir waren eine ganze weile unterwegs, bis wir in eine gaststätte gegangen sind, da sie alle entsprechend teuer aussahen.
nach dem essen sind wir noch zufällig auf einen geschäft gestoßen, das klamotten verkauft hat, die mir sogar mal zur abwechslung gepasst haben :) . dort habe ich mich erstmal eingedeckt (da mein gepäck auf gerade mal 20kg beschränkt war, habe ich kaum klamotten mit genommen und habe mich darauf verlassen, hier in china billige sachen zu bekommen - was aber bis jetzt an den größen gescheitert ist). ich weiß jetzt das ich die chinesische größe 170 - 92A habe (entspricht einer L). da es sich bei dem laden um eine französische kette gehandelt hat (?? schon mal jemand was von cache-cache gehört??), waren die preise auch eher westlich, aber alle mal besser als gar nix ...

am nächsten tag sind sabrina und ich zeitig 5.30am aufgestanden, weil wir die illusion hatten, so den sonnenaufgang über dem westsee (xihu) zu sehen. als wir aber dann 10 nach 6 endlich losgekommen sind, war es schon lange hell ... aber ich denke, es war trotzdem kein fehler, so zeitig aufzubrechen, weil dadurch a) noch keine touristen großartig unterwegs waren (außer uns X) ) und b) wir in den genuß aller klischees über chinesen am morgen gekommen sind :) - es haben viele leute morgengymnastik gemacht, einige waren laufen, an etlichen stellen haben vor allem ältere menschen taijiquan geübt. außerdem haben wir einen alten mann gesehen, der mit wasser und einem großen pinsel (mit einem schwamm statt brosten) kalligraphien auf den boden geschrieben hat. in einem park total abgeschieden von allen anderen, hat auch ein mann ein chinesisches musikinstrument gespielt (sah ein bisschen aus wie eine geige). unser plan war es, eine komplette runde um den see zu drehen - diesen plan haben wir auch in die tat umgesetzt ... wie ich gerade ebend noch mal nachgeschaut habe, beträgt der umfang des westsees 15 km. plus hinweg von der jugendherberge, etlichen pausen für photos (viele, viele photos ...), besichtigen einiger der sehenswürdigkeiten um den see ringsrum (die übrigens zum glück alle kostenlos waren), erkunden einer der inseln (die durch brücken und die beiden dämme, über die wir beide gegangen sind, an das festland angeschlossen ist), mittagessen und diversen kleineren pausen, haben wir bis ca. 1pm gebraucht, um ringsrum zu kommen.
(da ich so gerne von restaurants und essen schreibe: in diesem restaurant auf der nanshanglu gab es keine karte sondern in einem nebenzimmer stand eine lange zwistöckige tafel, auf der alle gerichte fertig zubereitet mit alufolie drüber und namens- und preisschild davor standen, davon haben wir 3 gerichte für 2 personen ausgewählt: baozi - die besten, die ich bis jetzt gegessen habe :) - tofu und etwas, das wenigstens hangzhou im namen hatte: kleine mit lauch gefüllte taschen mit einer süßen soße - alles sehr lecker :) )
danach sind wir total müde ins hostel zurück, da wir um 2pm auschecken mussten. die zeit bis zum zug haben sabrina und ich genutzt, indem wir uns das seidenmuseum angeschaut haben. der eintritt war sogar kostenlos, allerdings haben wir ihn irgendwie doch bezahlt, da uns der erste taxifahrer falsch verstanden hatte und uns statt zu einem "seidenmuseum" zu einem "seidenkaufhaus" gefahren hat und wir dann quasi den ganzen weg mit einem anderen taxi wieder zurück gefahren sind. das museum an sich ist recht überschaubar. viele der ausgestellten sachen (zur geschichte der seide, und kleidung aus seide im laufe der geschichte, wenig zur herstellung) sind leider 'replica'. aber da wir sowieso viel zu müde und außerdem voll beladen waren (wir hatten das hostel ja bereits verlassen), war uns das auch irgendwie ganz recht so, für ein großen museum hätten wir gar nicht mehr die aufnahmefähigkeit besessen.

die rückfahrt war dann angenehm unproblematisch - diesmal waren wir überpünktlich da (eine ganze stunde früher), hatten die richtigen tickets und sitzplätze.

ein kleiner nachtrag (entnommen aus wikipedia) - der spruch zu suzhou und hangzhou:
„Oben ist der Himmel - unten sind Suzhou und Hangzhou“ (上有天堂,下有蘇杭。 / 上有天堂,下有苏杭。, Shang you tiantang - xia you Su-Hang).

viele grüße an alle!

Montag, 15. September 2008

mondfest - yuyuan, jing'ansi und suzhou

also zu allererst: das mondfest ist heute (sonntag), das habe ich heute abend erfahren, als ich ein paar chinesen gefragt habe. allerdings haben wir as jetzt nicht irgendwie gefeiert und ich habe auch nix davon mitbekommen, wie andere das gefeiert haben ...

also zurück zu den tagesberichten:

am sonnabend habe ich mich also - obwohl ich langschläfer bin, v.a. am we - um 7.30am aus dem bett gequält. aber es hat sich gelohnt: sabrina und hatten beschlossen, diesen tag für einen besuch des yuyuan zu nutzen. und da wir ja schon einige male pech mit den sehenswürdigkeiten wegen ihrer öffnungszeiten hatten, wollten wir diesmal gleich zur öffnung (8am) da sein.

um dahin zu kommen, haben wir wieder die buslinie 123 bis zum bund genommen (auch, weil wir der citibank noch einen besuch abstatten wollten ..., die genaue haltestelle heißt übrigens auf englisch: nanjing-east-road, the bund). von da aus haben wir uns mit einer straßenkarte weiter auf die suche gemacht. es ging sogar erstaunlich gut - wir mussten zwar wegen einer großen baustelle einen anderen weg nehmen, als wir wollten, aber im grunde haben wir uns nicht verlaufen. beim yuyuan waren wir dann schließlich gegen 9am. der eintritt kostet 40yuan. der garten wirkt eher wie ein park - und, um das schon mal vorweg zu nehmen: er ist wunderschön!! er besteht aus vielen verschlungenen wegen mit jeder menge felsen und steinen in den seltamsten formen, die auch oft tunnel und treppen bilden. dazwischen sind jede menge seen angelegt, die schon fast ein kleines kanalsystem bilden. darin befinden sich unzählige goldfische und sogar schildkröten. ansonsten ist der garten nicht so angelegt, wie man sich einen garten vorstellt, d.h. mit vielen beeten und bunten blumen, sondern es werden mit verschiedenen sträuchern und bäumen landschaften nachgestellt. außerdem befinden sich in dem garten viele häuser im alten-chinesischem baustil. leider hatte ich meinen photoapperat im wohnheim leigen lassen, deswegen ind die photos vom yuyuan alle von sabrina - und da der garten so genial angelegt ist, sind das wirklich viele ...

soweit ich weiß, wurde er irgendwann vor einigen 100 jahren von einem beamten angelegt. danach ist er verfallen und schließlich haben eine paar reiche händlerfamilien ihn im 19.jh. komplett umgestaltet. die jetztige form gilt dabei wohl als eine kitschige darstellung eines bauerndorfes aus der zeit. aber zumindest bei mir hat der kitsch gewirkt ;)

wir waren mindestens 3 stunden in dem garten, bis wir der meinung waren, wirklich alles gesehen zu habe.

danach sind wir noch etws in dem viertel um den yuyuan herum geschlendert. es gibt dort eine auf alt getrimmte (und von chinesischen touristen überlaufene) shoppingmeile (und wenn sie nicht gerade so sachen wie starbucks oder kfc enthalten würde, wäre sie schon fast eine attraktion für sich ...). wenn man sich vom yuyuan entfernt kommt man dann wieder in ein eher typisch chinesisches viertel - wieder kleine individuelle häuse mit läden und restaurants in der unteren etage, die nach außen hin offen sind.

in einem der restaurants haben wir dann gegessen (ich glaube, ein muslimisches - gebratene nudeln, die dort frisch und für alle sichtbar zubereitet wurden - echt lecker!!). dort durfte ich durchleben, was das wort critical incedent bedeuten kann: dank der vielen klimanalagen hier in shanghai habe ich mir eine erkältung zugezogen - vor allem schnupfen. und nun wissen wir ja, dass es chinesen als widerlich betrachten, wenn man sich die nase putzt. ergo habe ich versucht, das zu vermeiden - was bei schnupfen ein witz ist. im endeffekt bin ich dafür rausgegangen ... wir waren in diesem minirestaurant ja ohnehin schon eine attraktion - von allen beäugt oder eher beobachtet und sogar mit einigen über die tische hinweg im gespräch (passiert uns hier permanent). als jetzt aber rausgegangen bin, habe ich mich echt wie ein alien gefühlt - keine ahnung, ob das so richtig war, auf jeden fall war's peinlich ...



da es erst früher nachmittag war, haben wir beschlossen, einen zweiten anlauf zu starten, um den jing'ansi zu besichtigen. und diesmal hatten wir auch glück. wir sind gegen 3pm dort angekommen, und wurden rein gelassen :) . der tempel ist von innen relativ klein, und befindet sich im bau. aber trotzdem war es sehr interessant. auf dem hof waren viele menschen, die mit räucherwerk gebetet haben. außerdem befindet sich dort eine risige metallfigur (ich habe keine ahnung, was das ist, die form erinnert an eine pagode oder eine übergroße version der befälltnisse für räucherwerk, siehe bild). einige leute haben versucht, in diesefigur geldstücke hinein zu werfen. ich nehme an, dass das glück bringen soll. in einer großen halle in der mitte des tempels konnten wir sogar einer zeremonie der buddhistischen mönche zusehen.
als die zu ende war, waren wir so kaputt, dass wir nur noch nach hause zurück gefahren sind.

an dem abend war noch eine kennlernparty für die ausländischen studenten in der wunderbar, zu der wir (nach einigen umwegen) gegangen sind, allerdings war das eher ein reinfall und so sind wir nach kurzer zeit wieder heim gegangen.

jetzt bin ich bei 'heute' (sonntag) angelangt - unserem große gau: unser erster ausflug, nach suzhou!!
da wir uns nicht sicher waren, wie das mit den chinesischen zügen funktioniert, sind wir auf nummer sicher gegangen, was bedeutet: ich bin 6am aufgestanden ...
im endeffekt war das aber ganz gut so ... wir (karo, romana, sabrina und ich) haben uns um 7am getroffen, sind mit der metro zum hauptbahnhof gefahren (da ich ja hier ohnehin schon so viel vom essen erzählt habe: unterwegs haben wir uns eine art herzhafte eierkuchen am straßenrand geholt (dalianxiaobi), die wirklich gut schmecken!), das hat wider erwarten 1 stunde gedauert, so dass wir immer noch eine stunde bis abfahrt zeit hatten (was auch gut so war ...)
in china zu zu fahren funktioniert komplett anders als in deutschland: man muss sein ticket schon vorher gekauft haben, denn nur mit ticket kommt man überhaupt in den bahnhof rein. dabei wird auch gleich noch das gepäckt durchleuchtet (oder was auch immer) wie auf dem flughafen. schließlich begibt man sich in riesige wartehallen, wo eine bankreihe einer bestimmten zugnummer entspricht. von dort aus geht es zu den gleisen. allerdings werden die tore dahin erst 20min vor abfahrt geöffnet. an den toren wird noch mal das ticket kontrolliert. und dann stürmt man mit den unmengen menschen auf den richtigen wagen des zuges zu, denn auf den tickets steht auch eine wagennummer und eine platznummer (es gibt auch stehplätze, aber wie das funktioniert, weiß ich nicht).im zug wird das ticket dann nicht noch mal kontrolliert, was ich auf diese weise eigentlich gaz gut finde ...
bis nach suzhou fährt man mit dem schnellzug (d-zug) von shanghai aus ca. 40min. das ganzes kostet rund 25yuan. dazu waren wie züge top in schuss und die sitzplätze groß. da kann sich die db mal ein beispiel dran nehemen ...
in suzhou mussten wir erstmal in der nähe des bahnhofs bleiben, da wir noch auf 2 andere freunde (der australier luke, der uns beim inet geholfen hat und sein mitbewohner chris, aus hongkong) warten. sie hatten die tickets noch später als wir gekauft, deswegen hatten sie nur noch plätze in einem k-zug bekommen, das bedeutet, sie sind etwa zur gleichen zeit losgefahren, aber eine stunde später angekommen ...

alle zusammen sind wir schließlich mit 3 fahradrikschas zur beisita (eine große pagode) gefahren. ich fand das gar nicht toll, weil ich ein total schlechtes gewissen bekommen habe, wenn ein paar alte männer sich mit uns im gepäck einen berg hochakern ...

der eintritt der pagode hat 25yuan gekostet. sie wird in reiseführern empholen, um sich einen ersten überblick über suzhou zu verschaffen, da sie sehr hoch ist. da ich aber höhenangst habe, bin ich glicj nur bis zur ersten etage mit gekommen, danach habe ich unten auf die anderen gewartet ... die pagode befindet sich in einer art tempel, den wir danach besichtigt haben. es gibt dort ebenfalls eine sehr schöne parkanlage - ein chinesischer garten, der in gleicher, aber nicht ganz so prunkvoller art wie der yuyuan angelegt ist, und natürlich kleiner. wir haben wieder etliche photos geschossen ...

danach waren wir mittagsessen in einem fonduerestaurant, das teuer war (in china bedeutet das 20yuan pro person ...) und mich nicht gerade begeistert hat ...

anschließend sind wir mit dm bus zum liuyuan (liu-garten) gefahren - suzhou ist vor allem berühmt für: seine kanäle, seine gärten und seide. der liugarten war sehr groß, wieder ein typisch-chinesischer garten im stile des yuyuan, aber auch nicht mit ihm vergleichbar. auf der anderen seite hat er aber auch natürlicher gewirkt.
im liu garten mussten sich schließlich luke und chris von uns trennen, da sie auch mit dem rückticket pech gehabt hatten und wiel eher als wir fahren mussten. wir sind noch bis zum schließen des gartens um 5.30pm (ebenfalls sehr zeitig ...) geblieben.
wir waren uns nicht sicher, wie weit wir vom bahnhof entfernt waren, außerdem hatte der bus ewig gebraucht. deswegen haben wir schließlich ein taxi zurück zum bahnhof genommen. im endeffekt war das aber gleich um die ecke, so dass wir am ende eine stunde am bahnhof gewartet haben.
die zeit in suzhou war leider viel zu kurz um einen wirklichen eindruck von der stadt zu bekommen. von den vielen gärten konnten wir nur einen besichtigen, und das kanalsystem, für das die stadt berühmt ist habe ich nur an einer stelle kurz im vorbeigehen gesehen ... es sieht also alles danach aus, als ob wir irgendwann noch mal nach suzhou fahren müssen ;)
(für nächste woche steht erst mal hangzhou auf dem plan, diesmal vielleicht auch mit übernachtung ...)

im wohnheim in shanghai sind wir letztendlich kurz nach 9 angekommen.

soweit so gut ...
morgen wollen wir erst mal ausschlafen und uns dann nooch mal auf die suche nach billigen klamotten begeben. zumindest weiß ich inzwischen besser, wo ich nach so was suchen muss ...

ich habe mich übrigens inzwischen mit postkarten eingedeckt. allerdings habe ich irgendwie keine adressen mitgenommen (sorry ...). wer also eine karte aus shanghai haben will, der muss mir seine adresse zukommen lassen. es gibt sogar eine kleine auswahl: shanghai bei tag, shanghai bei nacht und shanghai in den 40ern ;)

das war's dann erstmal ...
liebe grüße,
alin

Freitag, 12. September 2008

schulanfang

inzwischen bin ich in der lage, von einem eigenen inetanschluss im wohnheim zu schreiben. wie wir daran gekommen sind ist ein einziges trauerspiel ...

als der anschluss eingerichtet wurde, waren nur karo und romana da. sabrina und ich saßen in einem aufenthaltsraum für lehrer und haben auf eine professorin gewartet ... das war zwar quasi um die ecke, aber als mich der anruf von karo erreicht hat, dass leute wegen dem inet da sind, haben wir es nicht mehr rechtzeitig geschafft ... das ergebnis: sabrina und ich konnten mit unseren rechnern nicht ins inet, wir sind mehrere tage ständig zu dem büro der telephongesellschaft gerannt, konnten uns aber nicht ausdrücken, bzw. niemand hat verstanden, worin unser problem liegt (alles auf chinesisch, wobei ich das nicht mal auf deutsch richtig erklären könnte ... und alle, die englisch konnten, hatten von computern keine ahnung ...). die genialste lösung für unser problem: wir sollen uns mit unseren bösen mitbewohnern, die uns nicht das inetkabel geben, darum schlagen :'( (eigentliches problem: wir sind nicht in der lage, die inetverbindung auf unseren laptops zu installieren...) das ganze drama hat sich geklärt, als wir einen australischen mitschüler kennen gelernt haben, der genug ahnung von computern hatte, um das für uns zu lösen ...

also, zum wensentlichen: der unterricht hat angefangen!! komplett auf chinesisch, aber nicht annähernd so schlimm, wie wir es nach den beschreibungen unserer vorgänger erwartet hätten (langsam kriege ich ohnehin zweifel an ihren tipps und behauptungen ...). der chinesischunterricht wir aufgeteilt in 4 verschiedene fächer: grundlagen, schriftzeichen, konversation und hörverständnis. die ersten 3 sind (bis jetzt) richtiggehend einfach. nur tingli (hörverständnis) ist extrem schwer, weil wir das in deutschland nie hatten. dieser unterricht findet in einem sprachlabor statt. man bekommt texte auf band vorgespielt und muss dann fragen dazu beantworten.
unterricht habe ich jeden tag von 8 uhr bis 11.40 uhr. außerdem habe ich mich zusätzlich in einen kurs über nachhaltige entwicklung eingeschrieben, der für uns kostenlos angeboten wurde. und ich werde noch einen kurs über chinesisches wirtschaftsrercht besuchen, der ist von unserer deutschen hochschule aus pflicht. es wird noch ein kurs über kultur dazu kommen, der ebenfalls pflicht ist, aber der ist noch nicht organisiert, da wir die entsprechende professorin noch nicht erreicht haben. außerdem wird es irgendwann in den nächsten tage noch ein angebot an zusatzkuren gaben, von denen ich gerne kalligraphie machen möchte. das steht aber noch nicht fest. (es besteht auch die möglichkeit, am hsk-test teilzunehmen (sprachtest wie toefl für englisch), was natürlich sinnvoller als kalligraphie wäre, aber mal sehen ...).
für die 4 fächer habe ich insgesamt 3 lehrerinnen, von denen schon mal 2 liu heißen :)

am ersten schultag gab es auch eine eröffnungszeremonie, aber die war nicht sonderlich erwähnenswert ... das einzige interessante daran: alles chinesische wurde immer noch in englisch und japanisch übersetzt, wobei der dekan sehr gut japanisch konnte und die lehrerin, die das eigentlich machen sollte, immerzu korrigiert und kritisiert hat. sie tat mir echt leid ...

so ... da es hier schon nach 12 uhr ist höre ich erst mal auf zu schreiben ... alles weitere in den nächsten tagen ;)
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fortsetzung:

montag abends dann sind wir zur donghua-universität gefahren, wo 6 weitere komilitonen aus zwickau studieren. diese uni ist kleiner als die tongji. dafür scheint die organisation dort wesentlich besser zu funktionieren, außerdem ist sie zentraler gelegen (an der tongji kommen wir uns manchmal ziemlich abgeschieden vor ...). dort hat der unterricht bereits eine woche früher angefangen und ist wohl wesentlich schwieriger als bei uns ...
eigentlich wollten wir auch mit den donghua-leuten noch irgendwo hin gehen, aber da sie alle lernen mussten, ist ist nur eine von ihnen mitgekommen. der größerer teil unserer gruppe ist dann zu einer bar gegangen. dazu hatte ich allerdings keine lust, da ich eigentlich nur mitgekommen war, um die anderen mal wieder zu sehen. zusammen mit antja, almuth und karo bin ich stattdessen in ein kleines restaurant am straßenrand gegangen, in dem es so eine art fondue gab. der kellner/koch (?) hatte echt geduld mit uns. in diesem restaurant musste man einen kleinen zettel ausfüllen, indem man aus einer großen tabelle mit zutaten welche auswählen konnte. da wir den zettel jedoch nicht lesen konnten, haben wir einfach irgendwas angekreuzt. der kellner hat sich alle mühe gegeben, uns zu erklären, was was ist, aber wir haben ihn nicht verstanden. am ende hat er immer einfach die sachen geholt und uns gezeigt (an der stelle muss man sagen, dass es in china wesentlich mehr gemüsesorten zu geben scheint als in deutschland, so dass ich meistens nach wie vor nicht sagen kann, was für grünzeug ich gerade esse)... auf jeden fall war es sehr lecker :)
irgendwann des nachtens sind wir dann mit dem taxi zurück gefahren. ich hatte schon horrorvisionen, dass wir ärger mit dem pförtner bekommen, weil wir so spät sind, aber am ende hat es niemanden interessiert ...

am donnerstag hat sich vormittags eine größere gruppe gebildet, um auf einem fakemarket einkaufen zu gehen (es wird zwar immer gesagt, china sei billig, aber bis dahin hatten wir immer nur läden mit teuren markenklamotten gefunden, und da ich nicht so viel kleidung mitgenommen habe, hab ich dringend was zum anziehen gebraucht ...).
der markt beginnt direkt an der metrohaltestelle. er ist in einem gebäude untergebracht und sehr groß. er besteht quasi aus unzähligen kleinen lädchen und erinnert ein bisschen an eine messe. es gibt dort allerdings nicht nur kopierte sachen, sondern an einigen stellen auch original chinesische marken. auf diesem markt konnten wir unsere ersten erfahrungen mit dem handeln machen. es war allerdings gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn handeln wird dort erwartet. es wirkt eher wie ein kleines theaterspiel und man verärgert die verkäufer eher, wenn man sich nicht darauf einlässt. ich habe mir dort ein kleid, einen rock, essstäbchen, harrschmuck und eine sporthose gekauft. im großen und ganzen, denke ich, wir wurden doch ganz schön übers ohr gehauen, aber zumindest habe ich alle sachen in etwa zu den preisen bekommen, wie ich sie eingeschätzt hatte.
nach einem jahr china werden wir sicherlich alle total verkitscht sein, da es hier einfach den schönesten kitsch gibt ;) . generell fällt auf, dass viele frauen in kleidern rumlaufen, die man in deutschland vielleicht zu einer großen feier oder ins theater anziehen würde, aber nicht im alltag. und beispielsweise bei schreibwaren ist es manchmal geradezu unmöglich, welche ohne niedliche comicfiguren wie micky maus, snoopy oder ähnliches zu bekommen.

mittwoch wollten wir mal wieder etwas für unsere kulturelle bildung tun. nachdem wir endlich unseren studentenausweis bekommen haben, sind sabrina, domi und ich also mit bus und metro losgefahren, um den jing'an-tempel zu besuchen (unsere neuste erkenntnis: wenn man den bus 123, der direkt bei der tongji losfährt nimmt, kann man gleich bei peacehotel, in dem unsere bank eine filliale hat, aussteigen und ist billiger unterwegs als mit der metro ... ).

auf dem bild sieht man eine geniale erfindung, die wir zu gesicht bekommen haben, als wir nach dem studentenausweis unterwegs waren: ein büro mit tischtennisplatte - söllte jeder haben ;)

darunter der tempel von vorne



allerdings machen in china alle sehenswürdigkeiten schon sehr zeitig zu, dieser tempel beispielsweise schon um 5, und wir sind 5.15 uhr dort angekommen. aus diesem grund konnten wir den jing'an-tempel nur von außen sehen und nicht von innen besichtigen. das war allerdings auch auf eine gewisse weise interessant: der tempel ist wohl gerade erst renoviert worden, bzw. auf der innenseite wurde er auch noch renoviert.
dabei hat man gleich eine metro station quasi in den tempel mit eingebaut. außerdem befinden sich in der unteren etage des tempels jede menge läden (klamotten, parfüm, kust und alles, was eher nach konsum als buddhismus klingt ...). wir sind nach nicht erfüllter mission noch in einer japanischen imbisskette essen gegangen und anschließend zurück gefahren (ich bin echt froh, dass wir inzwischen ganz gut mit den öffentlichen verkehrsmitteln zurecht kommen ...).

donnerstag gab es dann die nächste lektion in sachen zurechtfinden in china. in einer gruppe aus insgesamt 7 leuten (vermie, michaela, gitasha, domi, franc*ois, sabrina und ich) haben wir uns aufgemacht, um die altstadt zu besuchen. allerdings haben wir insgesamt 3 stunden gebraucht, um sie zu finden. zwischenzeitlich sind wir zu fuss sogar bis zum bund zurück gelaufen (dort hat sich dann michaela verabschiedet). dann haben wir schließlich 2 taxis genommen, sind an verschiedenen orten rausgelassen wurden und bis wir alle wieder beisamen waren ... naja, als wir in der altstadt angekommen sind, hat es bereits gedämmert ... (das geschieht hier sehr zeitig und sehr plötzlich - zwischen 6.15 und 6.45 uhr wird es mit einem mal stockfinster ...).
die altstadt sieht wirklich so aus, wie man sich kleine chinesische gässchen vorstell: viele kleine häuser mit nur 2 etagen - unten ein kleiner laden, ein imbiss o.ä. und oben die wohnräume, alles wirkt wie selbst gebaut. überall hängt wäsche aus den fenstern, sowie blumenkübel etc. und es herrscht ein allgemeines gewusel.

wir haben dort bei einem (etwas schäbigen ...) imbiss wantan und nudeln gegessen. (hat aber alles geschmeckt und bis jetzt habe ich auch alles vertragen). ich hab mich an diesem tag auch zum ersten mal an einen der vielen kleinen stände am straßenrand ren getraut (bis dahin hatte ich bedenken wegen der hygiene etc., aber es hat wirklich verlockend gerochen und sah gut aus) - das war wahrscheinlich das beste, was ich bis jetzt gegessen habe (etwas wie große jiaozi, mit gemüse gefüllt, die wie früllungsrollen geschmeckt haben). wahrscheinlich haben die leute recht, wenn sie sagen, dass größte risiko besteht in china darin, dick zu werden ...

heute schließlich ist nichts weltbewegendes passiert. da dieses wochenende mondfest ist (oh schreck, ich weiß nicht mal mehr, welcher tag genau ...), haben wir am monatg frei. das wollten wir nutzen, um unseren ersten ausflug zu planen - nach suzhou. suzhou liegt ganz in der nähe von shanghai und gilt als das venedig chinas, da es dort viele kanäle gibt. außerdem ist es berühmt für seine gärten. eigentlich wollten wir morgen hinfahren und am sonntag zurück. als wir heute auf dem bahnhof waren, um tickets zu kaufen, haben wir allerdings nur keine für sonnabend bekommen (hätte man sich bei feiertag denken können ...), deswegen werden wir jetzt am sonntag früh hin und abends wieder zurück fahren. (fälschlicher weise wird immer behauptet, man würde tickets nur kurz vor fahrtantritt bekommen und auch nur vom abfahrtsort aus, aber das ist eine legende - man kann tickets früher buchen und bekommt auch gleich die rückfahrt dazu).
da wir also morgen plötzlich einen freien tag haben, haben sabrina und ich beschlossen den historischen yuyuan (yu-garten) hier in shanghai zu besuchen.
vielleicht finden wir ja auch noch ein bisschen was über das mondfest heraus. bis jetzt haben wir nur ein paar mondkuchen (siehe bild) gekostet :)

viele grüße an alle!
alin

Sonntag, 7. September 2008

langsam setzt die orientierung ein ...

langsam aber sicher finden wir uns auf dem campus und der naeheren umgebung zurecht ...

einen inet-anschluss haen wir immer noch nicht, deswegen sitze ich gerade wieder in einem inet-cafe ....
mal ein paar bilder ...
das ist der blick aus unserem wohnheimzimmer ... wir koennen bis pudong zum pearltower sehen :)
noch ein paar tagesberichte ... am freitag haben wir schliesslich unseren sprachtest gemacht. der war ganz schoen schwer :S ... er bestand aus einem schriftlichen und einem muendlichen teil. beim schriftlichen teil konnte ich immer nur die ersten paar saetze lesen, nach hinten hin sind die aufgaben immer schwerer geworden ... der muendliche teil war ok, da hat mir ein mann ein paar fragen ueber unseren chinesisch unterricht in deutschland auf chinesisch gestellt und mich was aud einem buch vorlesen lassen (ich konnte das zwar vorlesen, hatte aber keine ahnung, worum es da ging ...). am ende hat er mich als c eingestuft. allerdings weiss ich von unseren vorgaengern, dass c fuer uns zu schwer ist. dieser mann war aber der festen ueberzeugung, dass ich das schon hnbekommen werde ... wie dem auch sei, als am naechsten tag die listen mit den klassen aushangen, habe ich meinen namen unter b wieder gefunden. wahrscheinlich war der schriftliche test doch zu schlecht ...
durch den sprachtest haben wir auch michaela kennen gelernt. mit ihr sind wir dann bei stroemenden regen zur nanjinglu gefahren (nachdem wir uns alle regenschirme gekauft haben ...). wir haben diesmal die metro genommen. das system ist wirklich einfach: man kauft fuer 20yuan eine "jiaotongka" (verkehrskarte). darauf kann man beliebig viel geld laden. wenn man zue metro reingeht, legt man sie kurz auf ein feld und wenn man raus geht wieder. beim verlassen der metro werden dann 4yuan abgezogen. diese karte kann ausserdem fuer buse, taxis und alle moeglichen anderen verkehrsmittel benutzen - sehr praktisch ...
von der nanjinglu - eine riesige kunterbunte shoppingmaile - hatten wir durch den stroemenden regen natuerlich nicht viel. nur ein seltsames ereignis zwischendurch: in einem souvenirshop haben uns eine gruppe angestellte eines unternehmens gebete, ihren firmennamen fuer ein photo darzustellen (sie haben auch noch eine verkaeuferin und einen chinesen dafuer mit ran gezogen, die alle nicht sehr gluecklich aussahen ...). die firma hiess chep - und ich war das E X) - vielleicht kann ja mal jemand raussuchen, was das fuer eine firma ist ...
gestern dann haben wir unsere lehrbuecher abgeholt. anschliessend sind wir mit der metro nach pudong gefahren - da wo der pearltower und die ganzen wolkenkratzer stehen ... wir sind dort eine weile am ufer den huangpu langgelaufen und anschliessend in ein riesiges kaufhaus gegangen. das hat echt alle dimensionen europaeischer kaufhaeuser geprengt ... 10 etagen, jede extrem gross und auf jeder vieeeele kleine und grosse laeden. ohne, dass wir in irgendeinen laden reingegangen sind (alles westliche marken mit westlichen preisen und teuerer ...) haben sabrina und ich um bis hoch eine stunde gebraucht ...
danach sind wir erstmal wieder zurueck zur tongji gefahren und haben uns nach einer kleinen mittagspause auf die such nach einer citibankfilliale in unserer naehe gemacht (geruechteweise soll es eine geben X) ). wir sind ca. 40 min die sipingroad raufgelaufen um zu einem gigantischen einkeufszentrum zu kommen. gigantisch toppt hier sogar noch die dimension des keufhauses von vorher ... das war wie ein ganzes viertel aufgebaut ... wir haben nur von einem der gebaeude die untere etage durchsucht, weil dort angeblich ein bankautomat unserer bank stehen sollte ... allerding haben wir ihn nicht gefunden ... ansonsten gab es da wieder nur markenware ... irgendwie fehlt uns noch eine einkaufsgelegenheit mit preiswerten chinesischen produkten. und einen chinesischen markt haben wir auch noch nicht gefunden :( ...

nach diesem hammermarsch in nicht dafuer geeigneten schuhen (meine turnschuhe standen auf dem fensterbrett zum trocknen nach dem regenguss am vortag ...) wollten wir keinen schritt mehr tun und mit dem bus zurueck fahren. es ist uns sogar gelungen, uns auf chinesisch durchzufragen und tatsaechlich im richtigen bus zu sitzen :) - leider sind wir zu frueh ausgestiegen und mussten dann doch noch ganz schoen weit laufen :( ...


am abend wollten wir uns noch mit ein paar leuten aus unserem kura am bund treffen. allerdings sind wir zu spaet gekommen und mussten quasi gleich wieder los. die metro faehrt leider nur bis 11pm und letzter einlass ist 10.30pm ... wir waren knapp zu spaet. wir haben es zwar noch rein geschafft, aber wir konnten nicht mehr umsteigen und mussten schliesslich mit dem taxi zurueck. das war aergerlich, denn um diese zeit verlangen die taxifahrer mehr ...
(auf dem photo stehen sabrina und ich am bund mit blick auf pudong)


heute schliesslich ist noch nicht so viel passiert. romana hat geburtstag und wir haben ihr heute morgen in einem laden namens "christine" (eine confisseriekette) eine herzfoermige sahnetorte besorgt :D . wir haben sogar kostenlos dazu kerzen in der form von 24, einen chinesischen geburtstagsgruss (konnten wir leider nicht vollstaendig lesen, aber so aehnlich wie 'shengri kuaile'), teller, mini-kuchengabeln und eine tortenschaufel in form eines fisches bekommen :)

das war's erstmal. freu mich ueber kommentare und lebenszeichen von der anderen seite des globus ;)

liebe gruesse, alim

Donnerstag, 4. September 2008

Ein erster Eintrag

ich bin jetzt bereits seit 3 tagen in shanghai und in dieser kurzen zeit ist bereits so viel passiert, von dem ich berichten kann ...

ich werde versuchen, alles in die richtige reihenfolge zu bringen - und mich kurz zu fassen ... ich fuerchte, es wird etwas chaotisch und nicht alles klar verstaendlich, da ich gerade in einem internetcafe sitze und sowieso alles chaotisch ist :) aber ich bin gerne bereit, fragen zu beantworten ;)

alsooo ... der tag der anreise ist fuer mich nicht gerade gut verlaufen, da ich mir den magen bereits das erste mal in deutschland verdorben habe ... aber an sich ist alles fast planmaessig verlaufen (wer glaubt ernsthaft daran, dass die deutsche bahn sich bei einer so langen strecke von dresden nach duesseldorf an den original fahrplan halten wuerde ... aber zumindest sind wir angekommen ...). mit dem flieger hat alles geklappt - ich musste nicht mal mehr uebergepaeck zahlen.
ueberspringen wir den abschnitt im flieger, denn da ist ohnehin nichts passiert und ich konnte auch selbst nicht viel machen ...

am flughafen in pudong hat unser chinesisch-lehrer aus deutschland bereits auf uns gewartet und uns alle begruesst. er hat uns dann zu 3 grossen taxis gebracht, mit denen wir zur tongi-university gefahren sind. angekommen, hat er uns geholfen, uns im wohnheim anzumelden. das war alles andere als einfach, da unsere reservierung verloren gegangen war und somit niemand mit unserer ankunft gerechnet hat. nach vielen streitereien auf schnellem chinesisch, von denen wir nicht viel verstanden haben, konnten wir schliesslich unsere zimmer beziehen. wie wohnen jeweils zu zweit im 12.en stock (das ist ganz oben) nebeneinander. sabrina und romana wohnen in einem zimmer und ich und karo. die zimmer sind nicht annaehernd so schlimm, wir wir angenommen hatten. sie sind sehr klein und sind aufgebaut wie hotelzimmer. es gibt 2 betten, einen langen schreibtisch mit 2 stuehlen und einigen faeschern, einen kleiderschrank und ein kleines bad. ausserdem verfuegen die zimmer ueber einen wasserkocher, eine klimaanlage und einen deckenventilator.

nachdem wir unser gepaeck abgestellt hatten, sind wir in ein kleines restaurant neben dem wohnheim essen gegangen. unser chinesischlehrer hat fuer uns essen bestellt, von dem er meinte, dass es auch europaern schmeckt und es war auch wirklich alles sehr lecker (auch wenn ich mich kaum getraut habe, wieder was zu essen ...).
an unserem ersten tag in shanghai waren wir dann noch einkaufen und zusammen mit einem anderen austauschstudenten abendbrot essen.

der 2.e tag begann relativ spaet, da wir alle total muede waren und entsprechend lange geschlafen habe. gegen mitag haben wir uns mit dem taxi auf zu einer filiale unserer bank. sie befindet sich im peacehotel direkt am bund. anschliessend sind wir noch etwas am bund spazierengegangen. die skyline von pudong ist wirklih wunderschoen :) allerdings wird man dort permanent von leuten angequatscht, die etwas verkaufen wollen, womit wir auch schon unsere ersten negativen erfahrungen machen konnten.
nach einem essen in einem restaurant sind wir wieder mit dem taxi zurueck gefahren. um einen eindruck von den preisen zu vermitteln: die fahrt mit dem taxi von der uni ins stadtzentrum kostet ca. 2eu, das essen im restaurant fuer 4 personen zusammen knappe 10eu. in der mensa koennen wir noch nicht esses, da wir noch keine karte dafuer haben und kochen koennen wir im wohnheim auch noch nicht. generell zum essen: da wir keine ahnung davon haben bestellen wir einfach immer irgendwas mit einem bestimmten fleisch und verschiedene sachen mit gemuese dazu und lassen uns ueberraschen, was kommt. bis jetzt hat alles geschmeckt und ich habe auch alles vertragen, um da bedenken aus zu loeschen.

anschliessend auf dem campus haben wir 3 chinesische studentinnen kennen gerlernt, die an der tongji deutsch studieren. sie werden von nun an wohl unsere sprachpartner sein :)

der mitwoch ist sehr chaotisch verlaufen ...
da dies der tag der einschreibung war und wir vormittags auch dominique vom flughafen abholen wollten, sind wir bereits 6.30am aufgestanden. die einschreibung ist auch recht unproblematisch von statten gegangen. anschliessend haben wir nach einigem hin und her, ob wir die oeffenltichen verkehrsmittel nehmen sollten, oder ein taxi, uns fuer das taxi entschieden, da wir angst hatten waehrend der rushhour jemanden zu verlieren ... allerdings - wie das wort rushhour schon vermuten laesst - war stau ... wir sind im endeffekt ca. 30min zu spaet am flughafen angekommen, das auch noch auf der falschen seite (generell kommen flieger aus deutschlad wohl am terminal2 an, allerding airberlin an t1 ...). da wir nun gar nicht wussten, wo wir suchen sollen, haben wir uns getrennt ... karo und romana haben bei t2 gesucht und sabrina und ich bei t1 ... der flughafen in pudong ist unvorstellbar gross ... wir sind gefuehlte 1000m gesprintet, bis wir an der anderen seite angekommen sind ... dort haben wir uns dann wieder getrennt. sabrina hat vor dem flughafen nach domi gesucht, und ich innen. einige verwirrungen spaeter haben wir sie dann zum glueck gefunden und noch ganz schoen viel spaeter waren wir dann auf dem campus zuerueck.
unsere plan war es, domi im wohnheim unterzubringen und und sie dann zur einschreibung zu bringen. ds wurde allerding komplett ueber den haufen gehauen, da fuer domi bereits auf einem anderen campus reserviert war ... das ende vom lied war, dass ich mit domis koffer in einem taxi zusammen mit anderen studenten sass und alle anderen weg waren ... ich habe dann in dem anderen wohnhei so lange gewartet bis domi wieder aufgetaucht ist. als ich dieser verwirrungen alle geklaert hatten sind wir schliesslich mit alle zusammen mit einem maedchen von den fidschi-inseln, das ich bei der aktion kennen gelernt habe, essen gegangen ...
am abend haben wir dann noch mal unsere dre chinesischen freundinnen getroffen. sie haben uns den campus gezeigt und uns alles moegliche erklaert, was wir wo machen muessen, welche gebaude wo sind, etc. ...
der campus ist wirklich riesig ... am anfang haben wir uns permanent verlaufen, allerding konnten wir immer andere leute nach dem weg fragen und uns wurde immer geholfen. die menschen hier sind wirklich sehr freunldich und hilfsbereit.

heute haben wir uns schliesslich um einen internetanschluss fuer unser wohnheimzimmer gekuemmert, nachdem wir ja am tag zuvor erfahren hatten, wo das geht. ich weiss allerdings nicht, wie lange es dauert, bis ich internet haben werde ... erstmal haben wir ein internetcafe gefunden ...
und wie ich soebend erfahren habe, sind 2 weitere unserer komilitonen aus deutschland angekommen.

soweit die ersten tage ...
lg, alin